21.2.12
Neapolitanische Küche
Pizza! Vermutlich noch vor den Nudeln fällt einem die Pizza als klassisches neapolitanisches Gericht ein. Immerhin ist die Pizza napoletana seit Anfang 2005 als Warenzeichen innerhalb der Europäischen Union eingetragen.
Es ist historisch allerdings nicht gesichert, ob die Pizza, so wie wir sie kennen, tatsächlich in Neapel erfunden wurde. Jedenfalls wurden erst seit dem 19.Jahrhundert Flachbrote mit Tomaten, Käse und anderen Zutaten bedeckt und dann gebacken.
Und was haben die Neapolitaner vorher gegessen?
Die Wurzeln der neapolitanischen Küche sind griechisch-römischen Ursprungs. Lukullus – bis heute ein Synonym für gutes und üppiges Essen – besaß eine Villa in Neapel. Dort ließ er für seine Bankette Fische züchten, insbesondere Muränen.
Im Mittelalter galten die Neapolitaner als „Blätterfresser“: Gemüse waren die Hauptnahrungsmittel des einfachen Volkes; besonders beliebt die Brokkoli. Daneben natürlich auch, was das Meer hergab.
Fleisch war weniger erschwinglich und daher seltener. Es wurde gerne süßsauer zubereitet, mit Pflaumen, Knoblauch, Rosinen, Pinienkernen, Mandeln und Zimt.
Zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert änderten sich die kulinarischen Geschmäcker, als sich die aus Amerika importierten Nahrungsmittel verbreiteten: Tomaten, Kartoffeln, Paprika; der Truthahn und der Kakao.
Mit dem Anwachsen der Bevölkerung und der immer größeren Ausdehnung der Stadt wurden Lebensmittel wichtiger, die sich gut konservieren ließen: Nudeln. Aus den Blätterfressern wurden „Makkaronifresser“.
Die Produktion von Nudeln in quasi-industriellem Umfang begann im 17. Jahrhundert in einem Ort namens Gragnano – gegen 30 km südlich von Neapel – . Zufällig war das dortige, leicht feuchte Klima besonders gut für den notwendigen langsamen Prozess des Trocknens geeignet.
Die Küche der Armen verband Nudeln häufig mit Gemüse oder Fisch und anderen Meerestieren.
Im Sommer war Obst eines der Hauptnahrungsmittel: Darum war es eine neue Steuer – gabella – auf dieses Lebensmittel, die den Aufstand im Sommer 1647 provozierte.
Süße Backwaren, als Kleingebäck oder Torten, gab es traditionell an Weihnachten und Ostern. Und zum Karneval.
„Fast food“ gibt es in Neapel seit den Zeiten der Römer: vorwiegend Frittiertes, das auf der Straße erworben und verzehrt werden konnte.
Labels:
Essen,
Geschichte,
italienische Küche,
Kochen,
Küche,
Neapel,
Nudeln,
Pizza
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen