6.3.12

Kapellmeister am Hof von Neapel



In meinem historischen Roman „Königliche Republik“ tauchen bei den Bällen im Palazzo Reale – dem Schloss von Neapel – zwei Kapellmeister namentlich auf: Giovanni Trabaci und Andrea Falconieri. Beide sind historische Figuren und waren tatsächlich am Hof des Vizekönigs angestellt.
Der historische Giovanni Maria Trabaci stirbt mitten in meiner Geschichte, am 31. Dezember 1647, sodass Andrea Falconieri beim Maskenball am Mardi gras als sein Nachfolger auftaucht.

Giovanni Maria Trabaci
Giovanni Maria Trabaci, geboren etwa 1575 in der Provinz Matera, war ab 1614 Kapellmeister der Königlichen Kapelle des Hofes von Neapel. Er war Sänger und Organist – und natürlich Komponist: Die von ihm komponierten Passionen gelten als bemerkenswert eigenständiger Beitrag zu dieser Musikgattung. Vor allem aber hat er sich dem neapolitanischen Kanzone gewidmet.  
Im International Music Score Library Project finden sich einige (wenige) seiner Kompositionen: ein Orgelstück, ein Kanzone und eine Fuge. Im Werning Icking Musik Archiv sind Hörbeispiele seiner Musik zu finden.

Andrea Falconieri, geboren vermutlich in Spanien um 1585, war ab 1639 am Hof in Neapel tätig. Nach dem Tod von Giovanni Trabaci übernahm er die Leitung der Königlichen Kapelle. Zuvor war als Musiker am Hof von Florenz und bereiste Spanien und Frankreich.
Er starb, soweit man weiß, während der Pestepidemie von 1656. 
Falconieri war Sänger, Komponist und spielte die Laute. Er schrieb Motetten und Madrigale und Stücke für die frühbarocken Tänze, bei denen er spanische und italienische Elemente kombinierte. Ein „Buch“ mit Kanzoni und Tänzen widmete er Don Juan d’Austria, dem unehelichen Sohn König Philips IV von Spanien, der die Flotte befehligt, die der spanische König im Spätsommer 1647 nach Neapel schickt, um den Aufstand zu beenden. Meine Mirella begegnet Don Juan an Bord seines Flagschiffs, als sie ihren Verlobten besucht.
Eine ganze Reihe der Kompositionen von Andrea Falconieri mit Hörbeispielen finden Interessierte ebenfalls im Werner Icking-Musikarchiv.


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